Eines der erklärten Ziele der Europäischen Kommission besteht darin, das Bewusstsein für den Wert der Sprachenvielfalt in der EU und für die von dieser Vielfalt ausgehenden Chancen zu schärfen sowie den Abbau von Hindernissen für den interkulturellen Dialog zu fördern.
Ein zentrales Instrument dafür ist im sog. Barcelona-Ziel formuliert: Kommunikation in der Muttersprache plus in zwei weiteren Sprachen. Diese Forderung wird vor allem mit dem Wettbewerbsvorteil begründet, den die Beherrschung mehrerer Sprachen mit sich bringt:
„Unternehmen suchen zunehmend Mitarbeiter mit Sprachkenntnissen, die für Geschäfte in der EU und weltweit benötigt werden. Wer mehrere Sprachen beherrscht, hat die Auswahl aus einem größeren Angebot an Arbeitsplätzen, auch im Ausland, während fehlende Sprachkenntnisse als Haupthindernis für die Arbeit im Ausland gelten. Die Erfahrung zeigt, dass die Kenntnis mehrerer Sprachen die Kreativität und Innovationsbereitschaft fördert: mehrsprachige Menschen sind sich bewusst, dass Probleme je nach sprachlichem und kulturellem Hintergrund auf unterschiedliche Weise angegangen werden können, und sie können diese Fähigkeit bei der Suche nach neuen Lösungen nutzen.“
(MITTEILUNG DER KOMMISSION AN DAS EUROPÄISCHE PARLAMENT, DEN RAT, DEN EUROPÄISCHEN WIRTSCHAFTS- UND SOZIALAUSSCHUSS UND DEN AUSSCHUSS DER REGIONEN, Brüssel, den 18.9.2008, KOM(2008) 566 endgültig, 9)
Diese Überlegungen und unsere eigenen Recherchen zu linguistischen und sprachpraktischen Forschungen sowie zur wirtschaftlichen Situation in den EU-Ländern und weltweit veranlassten uns, anlässlich des Abschlussmeetings unseres LEONARDO- Innovationstransferprojekts IMLIT „The Improvement of Language Skills for Incoming Tourism through the EU Framework“ (http://www.eu-imlit.org) ein Symposium zum Thema „Neue Methoden beim Fremdsprachenerwerb, dargestellt am Blended Learning“ an der Süleyman-Demirel-Universität Isparta zu veranstalten, dessen wesentliche Ergebnisse in unserem Sammelband publiziert werden.